Gender Budgeting im ESF-Bundesprogramm

Gender Budgeting war im ESF-Bundesprogramm als ein zentrales Instrument zur Umsetzung von Gender Mainstreaming vorgesehen. Im Operationellen Programm des Bundes Förderperiode 2007-2013 hieß es: „Es wird angestrebt, Frauen adäquat zum Anteil an der Gesamtbevölkerung in Höhe von 49,5 % sowie deren Anteil an den Arbeitslosen von 47,9 % in 2006 mit einem Anteil von rd. 50% an den teilnahmebezogenen Programmausgaben zu beteiligen, d.h. diese Zielgröße bezieht sich auf Vorhaben, in denen Teilnehmende gezählt werden und auf spezifische Vorhaben im Bereich Chancengleichheit (Code 69).“ (S. 218f.)

Die Agentur für Gleichstellung hat einen Ansatz entwickelt, um die Mittelverteilungen der teilnahmebezogenen Programme auf Frauen und Männer zu untersuchen. Das Gender Budgeting basiere auf den Zahlen, die im laufenden Monitoring der Umsetzung generiert wurden. Die Teilnahmedaten aus den Stammblättern wurden mit den finanziellen Daten zusammengeführt, um die konkrete Mittelverteilung zwischen Frauen und Männern festzustellen. Dabei ging es nicht nur um die Mittelverteilung nach Geschlecht in den Vorhaben, es wurde zum Beispiel auch der Anteil der an Gleichstellung ausgerichteten Vorhaben erhoben und die Pro-Kopf-Kosten werden beleuchtet. Eine Auswertung erfolgte zudem nach weiteren sozialen Kategorien wie Alter oder Bildungsstand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Für die einzelnen Programme und Projekte hieß dies jedoch nicht, dass jede Maßnahme bzw. jedes Vorhaben zu gleichen Teilen Frauen und Männern zugutekommen muss. Die Zielgröße von 50 Prozent sollte auf der Ebene des gesamten ESF erreicht werden. Spezifische Förderung sollte dort einen Ausgleich schaffen, wo Frauen oder Männer unterrepräsentiert sind. Dies machte allerdings einen bewussten bzw. zielgerichteten Umgang mit der Teilhabe von Frauen und Männern notwendig.

Das Gender Budgeting-Team (Regina Frey und Benno Savioli) hat regelmäßig Berichte vorgelegt, die jährlich fortgeschrieben und erweitert wurden.

Im Ergebnis zeigte sich, dass über den gesamten ESF hinweg die Zielmarke der 50-prozentigen Mittelverteilung für Frauen nicht erreicht wurde. Auch wenn eine Reihe an Programmen ausdrücklich die Förderung von Gleichstellung zum Ziel hatte oder Frauen in verschiedenen Lebenslagen als Gruppe adressierten, wurde in der Summe der angestrebte Zielwert knapp nicht erreicht.

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Gender Budgeting-Berichte:


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In der Materialsammlung finden Sie
Arbeitshilfen und
Berichte
zum Thema Gender Budgeting.