3. Umsetzung

Wie die für ein Projekt formulierten Gleichstellungsziele erreicht werden können, sollte schließlich im Umsetzungskonzept des Projekts konkret geplant und dargelegt werden. Eine fundierte Gender-Analyse sowie konkrete Zielformulierungen stellen dafür die Grundlage dar. Auf dieser Basis sollte bei der Projektplanung überlegt werden:

  • Wie kann verhindert werden, dass im bzw. durch das Projekt herrschende Geschlechterstrukturen reproduziert werden?
  • Können durch das Projekt in der geplanten Form die formulierten Gleichstellungsziele erreicht werden?
  • Welche Anpassungen, Änderungen und Ergänzungen im Projektkonzept sind dafür möglicherweise notwendig?


Bei Projekten mit Teilnehmer/innen (wie beispielsweise Qualifizierungs- oder Beschäftigungsprojekten) sollte ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Akquisestrategie, die Gestaltung der Rahmenbedingungen, Lernkonzepte und Begleitungsangebote sowie die Nachbegleitung so gestaltet sind, dass gleiche Zugangs- und Teilhabechancen sichergestellt werden.


Zum Beispiel: Qualitätsstandards der gendergerechten Projektgestaltung

Akquise Werden Frauen und Männer in der Zielgruppe durch die Art der Akquise gleichermaßen angesprochen?
Wird die unterrepräsentierte Gruppe adäquat und aktiv angesprochen, bspw. durch Wort und Bild, durch Werbung in zielgruppenrelevanten Medien etc., um ihre Beteiligung zu erhöhen?
Schließen die Zugangsvoraussetzungen möglicherweise bestimmte Gruppen aus?
Rahmenbedingungen Wird durch die zeitliche Gestaltung Rücksicht auf eventuelle Betreuungspflichten genommen?
Ist der Standort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar?
Gibt es Unterstützung bei der Kinderbetreuung?
Wie sehen Lernort und Raumgestaltung aus? (Vermeidung von Angsträumen)  
Lernkonzept und Begleitungsangebot Werden verschiedene Lern- und Kommunikationsstile berücksichtigt?
Werden geschlechtsbezogene Inhalte bearbeitet und wird die Reproduktion von Geschlechterstereotypen vermieden?
Verfügt das Projekt- und Lehrpersonal über Gender-Kompetenz? 
Gendersensible Didaktik
Vermittlung und Nachbetreuung Wie wird die auf dem Arbeitsmarkt bzw. in bestimmten Berufen unterrepräsentierte Gruppe spezifisch unterstützt? (bspw. besondere Unternehmensakquise, Unterstützung beim Bewerbungsprozess)

Quelle: ZFBT


Eine gleichstellungsorientierte Projektumsetzung kann umso besser erfolgen, je stärker Gender Mainstreaming in der Trägerorganisation selbst verankert ist. Eine aktive Gleichstellungsförderung innerhalb der Organisation erhöht zudem die Glaubwürdigkeit der Anstrengungen zur Gender Mainstreaming-Umsetzung bei der Antragstellung. 

Leitfaden zur Verankerung von Gender Mainstreaming in Trägerorganisationen


Nächster Schritt: Evaluation


Zum Weiterlesen

In der Materialsammlung finden Sie Instrumente des Gender Impact Assessment (=Gleichstellungsprüfung von geplanten Vorhaben). 


Zum Downloaden

Leitfaden des ZFBT zur geschlechtergerechten Gestaltung von Bildungsmaßnahmen